Im ersten Teil dieser Kurzstudie werden die Fördersituation der U.S.-Schiefergasindustrie und damit verbundene Erfahrungen dargestellt. Damit soll ein Überblick über die bisherigen Erfolge, aber auch über die Probleme gegeben werden, die das intensive Fracking von Erdöl- und Erdgasbohrungen in den USA verursacht hat – dem bis heute einzigen Land, das in kommerziell relevanter Größenordnung Erfahrungen mit beidem, Erfolgen und Problemen, sammeln konnte. Im zweiten Teil werden die europäische und speziell die deutsche Situation referiert. Hier wurden bisher keine Schiefergasvorkommen mittels Fracking erschlossen. Im Frühjahr 2015 wird jedoch sowohl in Deutschland als auch auf europäischer Ebene der politische Rahmen geschaffen, um je nach Abwägung des Potenzials und der Risiken ein industrielles Engagement entweder zuzulassen oder zu untersagen. Diese spezielle Situation, die nach einer gesellschaftlich getragenen und klimapolitisch kompatiblen Entscheidung verlangt, rechtfertigt es, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Im dritten Teil wird der Frage nachgegangen, warum Fracking in den vergangenen zehn Jahren in den USA so intensiv und erfolgreich betrieben wurde. Es wird aufgezeigt, dass die Bedingungen in den USA einzigartig waren und warum die Übertragbarkeit der Aktivitäten speziell auf Deutschland, aber auch auf Mitteleuropa aufgrund der spezifischen Unterschiede nicht ähnlich erfolgreich sein kann. Vermutlich wird ein potenzielles Engagement sogar kontraproduktiv zu den Klimaschutzzielen der deutschen Bundesregierung sein.