Rheinland-Pfalz als weltweites Vorbild für die Energiewende hin zu 100% Erneuerbare Energien
Liebe Leserinnen und Leser,
(Dieser Beitrag wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Mainz als Pressemitteilung versendet.)
Rheinland-Pfalz als weltweites Vorbild für die Energiewende hin zu 100% Erneuerbare Energien
Rheinland-Pfalz ist weltweites Vorbild für eine Politik auf dem Weg hin zu 100% Erneuerbare Energien. Dokumentiert wird dies in dem neuen Bericht, beste Praxisbeispiele zu 100% Erneuerbare Energien*, der Internationalen Erneuerbare Energien Agentur (IRENA) mit Sitz in Abu Dhabi. Die IRENA ist die global operierende Regierungsorganisation für Erneuerbare Energien, mit inzwischen 160 Mitgliedsländern.
Als einziges deutsches Beispiel hat es Rheinland-Pfalz in diesen umfangreichen Bericht der bei der IRENA angesiedelten „Coalition of Action“ geschafft. Das bei der IRENA (International Renewable Energy Agency) angegliederte, stetig wachsende internationale Bündnis, zählt mittlerweile über 80 führende Erneuerbare Energien-Akteure als Mitglieder: Industrieverbände, Zivilgesellschaft, Forschungsinstitute und Nichtregierungsorganisationen.
„In Rheinland-Pfalz ist das geschafft worden, was eigentlich in ganz Deutschland geschehen müsste: Wir haben einen verpflichtenden Fahrplan festgelegt für die vollständige Umstellung auf 100% erneuerbare Energien bis 2030. Wenn dies nun auch international Beachtung findet, können wir darauf zurecht stolz sein“ sagte Eveline Lemke, die während ihrer Zeit als Landesministerin für Wirtschaft, Klimaschutz und Energie maßgeblich dazu beitrug die Energiewende voranzubringen und das Landesklimaschutzgesetz 2014 auf den Weg brachte.
„Die im Papier dokumentierten Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz zeigen zwei entscheidende Komponenten auf: erstens, mit einer von der Regierung unterstützten Bewegung kann sehr viel erreicht werden. Aber zweitens behindert der vor allem seit 2010 aus Berlin kommende heftige Gegenwind größere Erfolge und bremst die mit großem Engagement arbeitenden Akteure der Zivilgesellschaft. Dennoch ist Rheinland-Pfalz immer noch erfolgreich“, sagte Hans-Josef Fell, der ehemalige Grüne Bundestagsabgeordnete und jetzige Präsident der Energy Watch Group (EWG). Er war an der Erarbeitung des IRENA Dokumentes beteiligt.
Dass die Energiewende in Rheinland-Pfalz so erfolgreich voranschreitet, ist vor allem dem Zusammenspiel aus politischem Druck durch eine mittlerweile deutschlandweite, dezentrale aus der Zivilgesellschaft kommende Bewegung, die sich für den Klimaschutz stark macht und einer Landesregierung zu verdanken, die den politischen Willen hatte, klima- und umweltfreundliche Politik in die Tat umzusetzen.
Das IRENA-Dokument zeigt hervorragend auf: Es gibt sie, gute Beispiele, die es schon erreicht haben oder auf dem Wege zu 100% Erneuerbare Energien unterwegs sind, ganze Nationen wie Costa Rica oder Dänemark, Bundesstaaten wie Kalifornien, Süd-Australien oder eben Rheinland-Pfalz, Inseln wie Cook Island oder El Hiero. Die meisten regionalen oder kommunalen politischen Beschlüsse gibt es in USA, Schweden, Deutschland und Frankreich. Inzwischen haben über 50 Nationen einen Beschluss gefasst, ihre Energieversorgung komplett auf 100% Erneuerbare Energien umzustellen. Deutschland gehört nicht dazu.
Das IRENA-Papier verweist auch auf wissenschaftliche Studien, die belegen, dass eine weltweite Energieversorgung mit vollständiger Versorgungsicherheit möglich ist, unter anderem auf die Studie der EWG, die sie zusammen mit der Technischen Universität Lappeenrata, Finnland erstellt hat.
Die Beschlüsse und Aktivitäten für 100% Erneuerbare Energien nehmen immer mehr Fahrt auf: Besonders bedeutsam sind die von US Bundesstaat Kalifornien und Bundesdistrikt Washington DC, die sogar die Umstellung auf 100% Erneuerbare Energien gesetzlich verpflichtend beschlossen haben. Washington gar bis 2032.
Sie alle tun dies insbesondere aus Verantwortung für das Weltklima und sehen, dass dies keine ökonomische Belastung ist, sondern auch ökonomische Vernunft, da die Erneuerbaren Energien inzwischen die billigste Art der Energieerzeugung geworden sind.
Hier geht es zum IRENA-Bericht.
Mainz, 18. Februar 2019
Ihr Hans-Josef Fell