EnKLIP Gutachten: Kritik am EEG wenig belastbar und zu pauschal

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EnKLIP Gutachten: Kritik am EEG wenig belastbar und zu pauschal

Im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung haben die Autoren Uwe Nestle, Gründer von EnKLIP, Luca Brunsch und Craig Morris Aspekte, die angeblich gegen das EEG sprechen, kritisch beleuchtet. Das Ergebnis: Die Kritikpunkte sind wenig belastbar und zu pauschal formuliert.

Eine Ausbaubegrenzung, wie sie durch die Ausschreibungen kommt, wird gerade die kostengünstigen Technologien Solar und Wind treffen. Hinsichtlich der Zielvorgaben, die ja von der Bundesregierung selber gesteckt worden sind, scheint diese grundsätzliche Änderung des Förderregimes schwer begründbar. Das Investitionsrisiko erhöht sich, die Akteursvielfalt wird schrumpfen und es drohen viele Arbeitsplätze verloren zu gehen. Die Begrenzung mit der Begründung, es seinen nicht genug Netzkapazitäten vorhaben, ist vor dem Hintergrund der Klimabeschlüsse von Paris kontraproduktiv.

Viel kritisiert werden auch die Kosten der Energiewende, immer gemessen an der EEG-Umlage. Dabei sollte genau diese nicht als Kostenindikator für den Ausbau herangezogen werden. Die EEG-Umlage zeigt nämlich zum Beispiel nicht, dass die durchschnittliche Vergütung der zwischen 2010 und 2014 ans Netz gegangenen Anlagen sich mehr als halbiert hat. Sinnvoller wäre es zum Beispiel, würden die Stromgestehungskosten der Erneuerbaren Energien mit denen der konventionellen Energien verglichen. Dann würde man nämlich sehen, dass die Erneuerbaren Energien sehr wohl wirtschaftlich mit den alten Energien mithalten können und teilweise sogar günstiger Strom produzieren.

Die EEG-Novelle 2016 fußt also auf wissenschaftlich nicht haltbarer Kritik. Die Abgeordneten des Bundestages handeln verantwortungslos, wenn sie der Novelle zustimmen. Sie schauen anscheinend nicht auf die Details der wahren positiven Wirkungen des EEG, sondern hören auf die Behauptungen der alten Energiewirtschaft. Damit werden sie den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv abwürgen.

 

Berlin, den 22. Juni 2016

Ihr Hans-Josef Fell