Infobrief 11/2015

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Infobrief 11/2015

Inhalt

  • Einladung zum Global Progress Panel
  • Neue Studie über Erneuerbare Energien in Finnland
  • Hans-Josef Fell – Das Interview mit VoxUkraine

 

 

Einladung zum Global Progress Panel

Werden Sie Teil der globalen Energiewende und unterstützen Sie das Global Progress Panel der Kampagne Global 100% Renewable Energy!

Als die globale 100% Erneuerbare Energien Kampagne (Global 100% RE) im April 2013 gegründet wurde, war das Ziel in erster Linie, ein Bewusstsein für die Machbarkeit von 100% Erneuerbaren, sowie für die weltweit existierenden Beispiele zu schaffen. Als Botschafter habe ich diese Initiative unterstützt und freue mich, denn ich sehe, dass dieses Ziel erreicht wurde.

Städte, Kommunen und Länder setzen 100% EE Ziele und entwickeln die notwendigen politischen Rahmenbedingungen, um es zu erreichen. Der US Inselstaat Hawaii und die kanadische Stadt Vancouver sind nur die jüngsten Mitglieder dieser ermutigenden Bewegung. Weitere finden sie auf dieser online Karte, die von den Global 100% RE Kampagnen-Partnern gepflegt wird.

Während die Identifizierung und das Mappen dieser Fallbeispiele eine wichtige Arbeit bleibt, haben die Kampagnenpartner eine Initiative gestartet, um darüber hinaus auch die Entwicklungen und Fortschritte in den Kommunen, Regionen und Städten zu dokumentieren: Das Global Progress Panel (GPP).

Die Idee des GPP ist es, über crowdsourcing, Material und Informationen zu Entwicklungen und Fortschritten rund um 100% Erneuerbare Energien in Kommunen, Städten und Regionen zu sammeln. Das Material soll in einem sogenannten „Global Progress Report on 100% RE“ Ende kommenden Jahres veröffentlicht werden, sowie in die Weiterentwicklung der online Karte genutzt werde. Vorsitzender des Panels ist Dr. Eric Martinot, ein leitender Wissenschaftler des Insitute for Sustainable Energy Politics, Autor zahlreicher Publikationen rund um Erneuerbaren Energien.

Die Mitgliedschaft im Panel ist nicht auf Wissenschaftler begrenzt, sondern steht allen offen, die Interesse an der Aktion haben. Die einzige Voraussetzung ist, dass Mitglieder etwas zum Wirken des Panels beisteuern. So können auch Sie dem Panel beitreten, in dem Sie eine kurze formfreie Fallstudie zum Fortschritt Erneuerbarer Energien in Ihrer Stadt oder Gemeinde an Global 100% RE schicken. Zudem gibt es viele weitere Möglichkeiten im GPP aktiv zu werden.

Für weitere Informationen zu dieser Aktion und den Möglichkeiten Mitglied des GPP zu werden, klicken Sie hier.

 

Ein auf 100% Erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem in Finnland ist im Jahr 2050 nicht nur möglich sondern wirtschaftlich sinnvoll

Zu diesem Ergebnis komm eine Studie von Forschern der Lappeenranta University of Technology (LUT)in Finnland unter der Leitung von Dr. Christian Breyer.

Um die Klimaschutzziele für 2050 zu erreichen müssen alle Sektoren des Energiesystems nahezu emissionsfrei sein. Dies kann nur mit einem Energiesystem erreicht werden, das auf 100% Erneuerbaren Energien basiert und intelligente Verbindungen zwischen Elektrizitäts-, Wärme und Transportsystemen aufweist. Zum ersten Mal haben Forscher ein derartiges Szenario für Finnland aufgezeigt und dessen Kosten berechnet. Das Ergebnis: 100% Erneuerbare Energien bis zum Jahre 2050 sind sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein Muss.

Die Studie errechnet, dass 35 Gigawatt Sonnenenergie und 44 Gigawatt Windenergie möglich sind. Hierdurch könnten jährlich 166 Twh erzeugt werden, was in etwa dem doppelten aktuellen Verbrauch entspricht. Die überschüssige Energie kann in synthetische Kraftstoffe umgewandelt werden, die je nach Bedarf eingesetzt werden können. Zusätzlich soll Elektrizität als Ersatz in den Bereichen Wärme und Transport verwendet werden, die heute noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig sind.

Die Kosten für das oben beschriebene 100% Szenario schlagen mit 25 Milliarden Euro zu Buche. Das klingt viel, kostet jedoch eine Milliarde weniger als ein Business-as-usual Szenario mit einem geringeren Anteil Erneuerbarer Energien.

„Die Studie zeigt auf, dass ein auf 100% Erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem als sinnvolle Option gesehen werden muss und nicht als radikale Alternative. Finnland verfügt über eine Fülle an Ressourcen für Erneuerbare Energien wie beispielsweise Sonnen-, Wind-, Bio- oder Wasserkraft die bereits heutzutage nachhaltig genutzt werden“, sagt Christian Breyer, Professor für Solarökonomie an der LUT.

Die Studie hat einen besonderen Wert, da sich Finnland aktuell an einem Scheideweg befindet. Themen wir Klimaschutz, die Überalterung des derzeitigen Energiesystems, sowie Energiesicherheit stehen hoch im Kurs. Auch die Atomenergie steht stark in der Kritik, weil der Neubau des Reaktors in Oikilouto nur zu einem Finanzdesaster geführt hat, aber nicht zur erwarteten Stromerzeugung.

Weitere Inforationen zur Studie finden Sie hier.

 

Interview mit VoxUkraine

Die Entwicklungen in der Ukraine sind weiter mit Sorge zu betrachten. Auch das Ziel vieler Ukrainischer Politiker Energieunabhängigkeit und somit mehr politische Unabhängigkeit zu erreichen ist sehr schwer zu verwirklichen. Zu einflussreich sind die über Jahrzehnte etablierten Oligarchenstrukturen um die positiven Erfahrungen mit Erneuerbaren Energien in weiten Teilen der Welt auch in die Ukraine zu bringen.

Mein vollständiges Interview zu diesem Thema für das Ukrainische Magazin VoxUkraine können Sie hier hier nachlesen: Teil 1Teil 2Teil 3.

Berlin, den 12. Juni 2015

Ihr Hans-Josef Fell