Vielseitige kommunale Beteiligung an der Umsetzung der Klimaziele

Liebe Leserinnen und Leser,

Vielseitige Kommunale Beteiligung an der Umsetzung der Klimaziele

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland schreitet derzeit viel zu langsam voran, was nicht zuletzt daran liegt, dass er systematisch von der Regierung behindert wird. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir, die Gesellschaft, den Ausbau nach dem Bottom-Up-Prinzip, selbst antreiben. Zu diesem Zweck existieren bereits einige Deutschland-weite Initiativen, die den Klimaschutz auf kommunaler Ebene aktiv fördern, insbesondere durch den privaten Ausbau von Solarenergie.

Eines dieser Projekte ist die kommunale „Klimawette“ in Kooperation mit dem CO2COMPASS. Der Ablauf umfasst dabei die Formulierung eines kommunalen Wettversprechens durch kommunale Vereine oder ForFuture-Gruppen, durch Aktionsbündnisse oder durch die jeweilige Kommune selbst. Das Ziel sind CO2-Einsparungen, die entweder durch Alltagsmaßnahmen vor Ort wie LED-Lampentausch oder autofreie Arbeitswege oder auch solidarisch durch Spenden für weltweite Klimaschutzprojekte erreicht werden. Die Daten werden durch die App des „CO2COMPASS“ erfasst Der Wettzeitraum umfasst die Zeit vom 5.5.2021 (deutscher Erdüberlastungstag) bis 1.11.2021 (Weltklimakonferenz in Glasgow). Um mit Ihrer Kommune mitzumachen, wenden Sie sich an www.dieklimawette.de oder www.co2compass.org.

Eine weitere Initiative wurde zu Beginn dieses Jahres durch die lokale Gruppierung Fossil-Free Karlsruhe auf die Wege gebracht. Der sogenannte „Wattbewerb“ ist ein Aufruf an Kommunen Deutschlands, ihre PV-Leistung zu verdoppeln. Der „Wattbewerb“ hat das übergeordnete Ziel ,die regionale Energiewende durch den beschleunigten Ausbau von Photovoltaik voranzutreiben. Gewinnerin des „Wattbewerbs“ ist die Stadt, die es als erstes schafft, ihre PV-Leistung zu verdoppeln. Dabei steht besonders privates Engagement im Vordergrund. Die größte Gewinnchance haben die Städte, die es schaffen, vor allem Vermieter*innenund Firmen vom Ausbau der PV zu überzeugen.

Neben der maßgeblichen Beteiligung an der Bekämpfung des Klimawandels, hat der „Wattbewerb“ zum Vorteil, dass er die lokale Wirtschaft in teilnehmenden Städten stärkt und durch dezentrale Energieerzeugung die Netze entlastet. Dadurch werden Städte unabhängiger und können immer größere Anteile ihres Haushaltsstrombedarfs vor Ort erzeugen.

Der offizielle Beginn des „Wattbewerb“ war der 21. Februar 2021. Ein späterer Einstieg ist jedoch zu jeder Zeit möglich und führt nicht zu verminderten Siegeschancen. Die Dokumente zur nicht- verbindlichen Anmeldung und zur verbindlichen Registrierung können Sie hier finden.

Das Potential eines solchen Konzepts zum privaten Ausbau von PV-Energie wurde von 2001 bis 2018 durch die sogenannte „Solar-Bundesliga“ demonstriert. Die „Solar-bundesliga“ war ein ähnlicher Wettbewerb im Ausbau der lokalen Solarenergie in Deutschland, der von dem Magazin ‚Solarthemen‘ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe e.V. veranstaltet wurde. Im Rahmen der „Solar-Bundesliga“ wurden, über die Jahre, die Zahlen von vielen Gemeinden sowie Klein- und Großstädten erfasst, womit deutlich das Interesse und die Bereitschaft der Gesellschaft, sich an der Umsetzung der Klimaziele zu beteiligen, gezeigt wurde.

Hammelburg, 19. April 2021

Ihr Hans-Josef Fell