Solarstrom statt Erdgasstrom: Kampagne für Erhalt der Solarstromförderung
Das EEG mit seiner festen Einspeisevergütung ist das erfolgreichste Klimaschutzgesetz aller Zeiten.
Es hat allen Erneuerbaren Energien aber insbesondere der Solarenergie zu einem historischen Durchbruch verholfen: Heute liegt die Ökostromerzeugung in Deutschland bei etwa 60 % der Stromerzeugung und Wind- und Solarenergie sind die billigste Art der Stromerzeugung geworden.
Auch weltweit ist der Siegeszug der Erneuerbaren Energien nicht mehr aufzuhalten.
Nun will Wirtschaftsministerin Reiche den Ausbau der Erneuerbaren Energien bremsen und insbesondere bei kleinen Dachanlagen die erfolgreiche feste Einspeisevergütung abschaffen. Gleichzeitig will sie neue, klimaschädliche Erdgaskraftwerke mit viel Steuergeldern unterstützt bauen lassen.
Wer genau wissen will, warum und mit welcher Vehemenz Frau Reiche den Ausbau der Erneuerbaren Energien bremsen will – und wie sie das schon vorher als Staatssekretärin und danach als Vorstand von Westenergie getan hat, um die fossilen Geschäfte von RWE und E.On zu befördern –, der sollte sich die jüngste Sendung der Anstalt im ZDF anschauen.
Wirklich sehr erhellend. Die hervorragend recherchierten Fakten zeigen erschreckend, mit welcher Vehemenz Reiche den Klimaschutz torpedieren will, um die fossilen Geschäfte, insbesondere um Erdgas, weiter auszubauen.
Die dramatisch beschleunigte Erdaufheizung braucht eine Beschleunigung des EE-Ausbaus, kein Bremsen
Dabei wäre eine Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien notwendig, um bald, möglichst bis 2035, das Ziel einer emissionsfreien Energieversorgung mit 100 % Erneuerbaren Energien zu erreichen. Das geht nur, wenn keine Erdgaskraftwerke gebaut werden und der Mix aus allen Erneuerbaren Energien und Speichern die Systemsicherheit selbst übernehmen kann.
Dafür sprechen viele Gründe: keine weitere Industrieabwanderungen nach China, kein Einbruch der Geschäfte der SolarhandwerkerInnen und damit keine Schaffung von Arbeitslosigkeit. Schon diese wirtschaftlichen Gründe sprechen gegen Reiches Ausbremsvorhaben.
Aber insbesondere die sich dramatisch schnell aufheizende Erdtemperatur erfordert einen umgehenden Stopp aller Treibhausgasemissionen – also konsequentes, beschleunigtes Handeln –, weil ansonsten der Fortbestand der menschlichen Zivilisation schon in einigen Jahrzehnten gefährdet ist.
So ist auf dem Extremwetterkongress in Hamburg kürzlich Alarm geschlagen worden: Es ist nicht mehr auszuschließen, dass sich die Temperatur der Erde schon um 2050 auf 3°C über dem vorindustriellen Niveau aufheizen könnte.
Wohlgemerkt: Die Weltgemeinschaft hat beschlossen, die Aufheizung der Erde möglichst bei 1,5°C, spätestens bei 2°C zu stoppen.
Die ARD-Wissenschaftsendung Quarks hat hervorragend beschrieben, was das bedeutet.
Diese Sendung sollten alle gesehen haben, um zu begreifen, was es bedeutet, wenn sich die Erde exponentiell, also immer schneller, aufheizt.
Kampagne: Solarstrom statt Erdgasstrom
Der VEEG e. V. – Verband EnergieErzeugende Gebäude – hat daher zusammen mit der Energy Watch Group eine Kampagne angestoßen.
Dazu gehören auch verschiedene YouTube-Sendungen mit Frank Farenski, dem Initiator der Kampagne, um tiefer zu erläutern, was alles auf dem Spiel steht.
Die Sendungen sind hier in dieser Playlist zu finden:
Briefaktion der Kampagne
Der Kern der Kampagne ist eine Briefaktion, die alle BürgerInnen, HandwerkerInnen und andere UnternehmerInnen unterstützen sollten.
Möglichst viele Briefe sollten an die Wahlkreisabgeordneten des Bundestags gesendet werden, damit sie auf den kommenden Einbruch des EE-Ausbaus aufmerksam werden und dann in den Bundestagsgremien in Berlin dagegenhalten.
Mir ist aus meiner Bundestagserfahrung bekannt, dass solche Briefaktionen sehr wirksam sein können, wenn viele mitmachen. Insbesondere dann, wenn der Brief sogar persönlich in der Wahlkreissprechstunde an die Abgeordneten übergeben wird, mit dem eindringlichen Gespräch zu den Forderungen.
Der Brief sollte die persönliche Betroffenheit zum Ausdruck bringen, sei es die Sorge um das Klima oder die Sorge um die auf dem Spiel stehenden Arbeitsplätze und Geschäftstätigkeiten.
Die Briefe werden auch gesammelt, um daraus nochmal eine öffentlichkeitswirksame Aktion zu machen.
Der Brief wird zudem über die Kampagnenseite physisch an die Bundestagsabgeordneten direkt verschickt. Sie müssen den Brief nur online über die Kampagnenseite bestätigen.
Hier finden Sie die Details zur Briefaktion.
Auf der Aktionsseite finden Sie auch ein Positionspapier zum Download, in dem die wichtigsten Argumente nochmals aufgeführt sind. Sie können sie gerne in Ihrem Brief verwenden.
Aktuell sind schon fast 2.000 Briefe versendet worden.
Ich kann alle LeserInnen meines Newsletters ermuntern, diese Briefaktion mitzumachen und Freunde und Bekannte darauf hinzuweisen.
Das ist gleichzeitig eine gute Gelegenheit, auch ein breites Bewusstsein zu schaffen, was alles mit den Ankündigungen von Ministerin Reiche auf dem Spiel steht. Noch ist nichts entschieden in Berlin, also können wir alle noch Einfluss nehmen:
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss vorangetrieben weitergehen, neue Arbeitsplätze geschaffen werden, statt bestehende abzubauen, und vor allem muss der dringend erforderliche Klimaschutz beschleunigt werden.