Weitere Urwaldrodungen für Braunkohle durch RWE: Waldspaziergang im Hambacher Forst am 19. Februar

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Weitere Urwaldrodungen für Braunkohle durch RWE: Waldspaziergang im Hambacher Forst am 19. Februar

Urwaldrodungen gelten als eine der größten Umweltsünden. Zu Recht wird es von Umweltorganisationen gebrandmarkt, wenn tropische Regenwälder abgeholzt werden. Neue Palmölplantagen, die man besser auf längst degradierten Flächen als Wiederaufforstung anlegen sollte, sind eine der Hauptursachen. Doch auch für neue Erdölbohrungen, wie im Yasuni Nationalpark in Ecuador, werden tropische Urwälder erbarmungslos abgeholzt. Protestierende Umweltaktivisten werden mundtod gemacht, ihrer Existenz beraubt oder gleich umgebracht. So auch in den urwaldvernichtenden Kohleregionen Kolumbiens.

Weniger bekannt sind die großflächigen Urwaldabholzungen in Kanada, wo riesige boreale Wälder der Gewinnung von Schieferöl im Tagebau weichen müssen.

Nur sehr wenig diskutiert und unbekannt in weiten Bevölkerungskreisen ist, dass es auch in Deutschland Urwaldabholzungen gibt. Der Braunkohletagebau von RWE frisst sich immer weiter in den Hambacher Forst, in ein besonders schützenswertes und sehr selten gewordenes deutsches Urwaldbiotop, den Stieleichen-Hainbuchen-Maiglöckchen-Urwald.

Erst jüngst hat RWE dort erneut 80 ha Urwald gerodet, ohne irgendeinen Sinn. So ist sogar der Tagebau weit hinter den notwendigen Kohleverbräuchen zurück geblieben. Aber schlimmer noch, RWE beutet diese Braunkohle im Hambacher Forst weiter aus, als ob es keinen Pariser Klimaschutzbeschluss gegeben hätte. Diese Handlungen von RWE lassen erhebliche Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Energieriesen aufkommen, die Umstrukturierung zu einem Ökostromunternehmen wirklich voranzutreiben.

Mit heftiger Gegenwehr gehen RWE und die örtlichen Behörden sogar gegen Naturschützer und Journalisten vor, die den Hambacher Forst vor weiterer Urwaldabholzung schützen wollen oder über den Widerstand berichten wollen (s. z.B. Kölner Stadtanzeiger).

Wie unnötig und dennoch schädlich die Urwaldabholzungen durch RWE sind, können Sie im Beitrag von Rolf Zimmermann lesen.

Am kommenden Sonntag wird es wieder einen Waldspaziergang mit Demo geben. Es werden viele Teilnehmer erwartet. Es ist gut, wenn viele ihren Protest gegen den urwaldabholzenden Braunkohlekonzern mit dem Waldspaziergang zeigen. Lesen Sie dazu auch das Interview mit Waldschützer Michael Zobel:

Berlin, den 16. Februar 2017

Ihr Hans-Josef Fell