Fell sieht Zukunft des GKS in der Biokohle
Grünen-MdB Hans-Josef Fell rät zum Ersatz von Steinkohle
Angesichts der von Greenpeace in einer Studie jüngst aufgezeigten gravierenden Gesundheitsgefährdung von Menschen die im Umfeld von Kohlekraftwerken leben, fordert der grüne Energiepolitiker Hans-Josef Fell das Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS) zum Einsatz von Biokohle auf, die aus heimischer Abfallbiomasse sauber produziert werden kann. Bislang wird das GKS ausschließlich mit Steinkohle betrieben. Wie berichtet werde der Steinkohlebezug aus Deutschland bis 2018 enden und es werde nach neuen Lieferländern gesucht.
Importkohle, die die Betreiber des GKS künftig einsetzen wolle, werde im kommenden Jahrzehnt auf dem Weltmarkt knapper und damit immer teurer werden, so die Ergebnisse einer jüngsten Studie der Energy Watch Group. Fell: „Zudem wird die Qualität von Importkohle immer schlechter, womit Feinstaub und andere Giftstoffe eine steigende Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung im Raum Schweinfurt verursachen werden.“ Filter können die Schadstoffe nicht vollständig zurückhalten. „Biokohle dagegen verbrennt wesentlich sauberer und ist weitgehend frei von giftigen Schwermetallen und anders als Steinkohle auch frei von Radioaktivität“, so Fell. Die erste industrielle Biokohleerzeugung ging bereits im letzten November in Anklam, Mecklenburg-Vorpommern, in Betrieb.
Grünen-Bundestagsabgeordneter Fell: „Im Hinblick auf die Gesundheitsgefahren und dem Ende der Steinkohleförderung in Deutschland bietet sich für das GKS ein weitgehender Ersatz der Steinkohle durch heimische Biokohle an.“ Anderenfalls sei eine Umstellung des Strom- und Wärmekonzeptes auf andere Erneuerbare Energien, mit dem Schwerpunkt Solar- und Windstrom anzuraten.
Bezeichnend für die Ignoranz bezüglich der Gesundheitsgefahren fossiler Energien durch manche Windkraftgegner sei nach Fell, dass die angeblichen Gesundheitsgefahren von Infraschall eines Windrades maßlos aufgebauscht würden, dagegen aber die erhebliche krankmachende Wirkungen von Kohlekraftwerken ohne jede Beachtung bliebe.
Zur Studie von Greenpeace: http://www.greenpeace.de/themen/energie/nachrichten/artikel/3100_todesfaelle_durch_deutschlands_schaedlichste_kohlekraftwerke-1/
default Zur Zusammenfassung der Studie der Energy Watch Group (7.14 MB)