Deutsche Bank steigt aus der Kohle aus

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Deutsche Bank steigt aus der Kohle aus

Seit einiger Zeit findet ein starkes Divestment großer Banken aus der Kohle statt. Getrieben von Verlusten und dem Druck von Umweltorganisationen verlassen immer mehr Unternehmen das umweltschädliche Geschäft. Nur die Deutsche Bank hatte die Kohle noch voll unterstützt und keine Anstalten gemacht, auszusteigen. Dies scheint sich aber nun zu ändern.

Schon im Mai hatte der Vorstand auf der Hauptversammlung angekündigt, die Aktivitäten im Kohlesektor nicht mehr auszuweiten. Letzte Woche hatten sechs Manager, die unter anderem für das Investment in den Kohleabbau verantwortlich sind, angekündigt, den Konzern zu verlassen. Die Deutsche Bank selber hat sich noch nicht dazu geäußert. Experten gehen aber davon aus, dass der Ausstieg der Manager mit der Entscheidung des Konzerns, aus der Kohle auszusteigen, zusammenhängen könnte. Es scheint auch noch keine Pläne zu geben, wie die Manager zu ersetzen sind, was ein weiteres Indiz ist, dass das Kohlegeschäft nicht weitergeführt wird.

Besonders die amerikanische Kohleindustrie, der wichtigste Kohlemarkt für die Deutsche Bank, hat in letzter Zeit mit vielen Insolvenzen zu kämpfen. Energieproduzenten setzen nun mehr auf Gas und Erneuerbare Energien. In den letzten Monaten hat sich auch die Deutsche Bank immer stärker gegen die Kohle positioniert.

Die Deutsche Bank stellt nach einer Studie des IWF das größte Risiko für den Finanzsektor dar. Durch enge Verflechtungen mit anderen Banken und Versicherungen könnte es bei einem Kollaps der Bank zu gefährlichen Kettenreaktionen kommen. Deutschland würde in diesem Fall am meisten leiden. Und zum zweiten Mal in Folge fiel die Deutsche Bank auch durch den Stresstest der US-Notenbank. Es ist also nur eine logische Konsequenz, dass der Konzern im Zuge seines Umbaus auch aus dem riskanten Kohlegeschäft aussteigt.

 

Berlin, den 14. Juli 2016

Ihr Hans-Josef Fell