IRENA: Sektorenkopplung ist das Gebot der Stunde
IRENA: Sektorenkopplung ist das Gebot der Stunde
Der Ausbau der Erneuerbare Energien bis 2030 muss in allen Energiesektoren (Strom, Wärme, Verkehr und Industrie) zu 100% stattfinden, um das Klima zu schützen.
Dies bedeutet, dass in Zukunft Ökostrom die dominante Energiequelle sein wird, die dann auch im Wärmesektor z.B. über Wärmepumpen und im Verkehrssektor z.B. über E-Mobilität schnell Eingang finden muss.
Die „Coalition for Action“ der IRENA, der mit über 180 Mitgliedsländern größten Organisation für Erneuerbare Energien mit Sitz in Abu Dhabi, hat nun zur Bedeutung der Sektorenkopplung ein umfangreiches Politikpapier dazu veröffentlicht.
Anfang Januar wird es bei der IRENA Vollversammlung den Regierungen der Welt vorgelegt.
In diesem Politikpapier sind die wichtigen Politikempfehlungen beschrieben. Insbesondere wird die Bedeutung der Bürgerenergien für den vollständigen Umbau des Energiesystem mit der Sektorenkopplung herausgestellt.
So findet sich unter den Politikempfehlungen die Notwendigkeit der „Stärkung des Bewusstseins der Hauptakteure und der Bürger für Initiativen zur Sektorenkopplung und deren Beteiligung daran. Initiativen, Kapazitätsaufbau, Erfahrungsaustausch, Fallstudien und breit angelegte Kommunikation sollten genutzt werden, um lokale Gemeinschaften als aktive Akteure in Initiativen zur Sektorenkopplung und die Energiewende im weiteren Sinne zu stärken. Strukturelle Herausforderungen für Sektorenkopplungsstrategien können durch politische Rahmenbedingungen und Verordnungen überwunden werden, die einen höheren Grad an Dezentralisierung, Eigenproduktion und Eigenverbrauch fördern.
Ein Beispiel für eine optimierte Energieinfrastruktur ist ein geringerer Bedarf an neuen Übertragungs- und Verteilungskapazitäten. Darüber hinaus würde eine höhere Eigenproduktion und ein höherer Eigenverbrauch einen lokalen wirtschaftlichen Mehrwert sowie Vorteile wie die Schaffung von Arbeitsplätzen, verbesserte Luftqualität und ein größeres Engagement der lokalen Bevölkerung mit sich bringen.“
In dem Politikpapier werden auch fünf Beispiele von herausragenden Projekten zur Sektorenkopplung aus verschiedenen Kontinenten genannt.
Mit der E-Farm, errichtet von GPJoule in Schleswig Holstein, ist auch ein deutsches Projekt darunter. GPJoule hat mit Wind und Solarparks, dezentraler grüner Wasserstoffproduktion und Wasserstoffantrieb in Regionalzügen ein wichtiges Beispiel für Sektorenkopplung von Husum bis Niebüll verwirklicht.
Neben der E-Farm sind auch Projekte in Kigali, Ruanda, Edinburgh, Schottland, in Vancouver, Kanada und Costa Rica beispielhaft vorgestellt.
Ich beglückwünsche GPJoule für diese herausragende Würdigung.
Die Energy Watch Group als Mitglied der IRENA Coalition for Action hatte intensiv an diesem neuen Politikpapier mitgearbeitet. Ich empfehle dieses Politikpapier breit in der Politik von den Kommunen bis nach Berlin und Brüssel zu streuen.