Infobrief 04/2017 / REN 21 Report / Rückgang weltweiter Ölfunde
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Infobrief
- REN21 Report zeigt: Erneuerbare Energien weltweit weiter auf dem rasanten Vormarsch
- Weltweite Ölneufunde 2016 decken nicht einmal den jährlichen Zweimonatsbedarf
REN21 Report zeigt: Erneuerbare Energien weltweit weiter auf dem rasanten Vormarsch
Im neuesten REN21 Report zeigt sich ein überwältigender Konsens unter den Energieexperten, dass die Erneuerbaren Energien in Zukunft die Energiewelt dominieren werden. Mehr als 70 Prozent der Experten glauben, die Energiewende zu 100 Prozent Erneuerbarer Energien ist bis 2050 möglich. Auch mein Expertenwissen wurde im Report aufgenommen.
Viele positive Beispiele zeigen schon heute, dass ein Wandel sehr viel schneller vorangehen wird, als viele aus der alten Energiewelt es glauben. So hat z.B. die Windenergie in Schottland einen neuen Produktionsrekord aufgestellt und bilanziell 58 Prozent des Elektrizitätsbedarfs des Landes gedeckt. Das ist ein Anstieg von 81 Prozent im Vergleich zu März 2016.
Eine weitere Erfolgsgeschichte kommt aus den Niederlanden: Dort wird der größte Windpark mit 93 Turbinen von einer Bürgergesellschaft installiert.
Weltweite Ölneufunde 2016 decken nicht einmal den jährlichen Zweimonatsbedarf
Die weltweiten Ölfunde sind 2016 auf ein Allzeittief gefallen, verkündetet die IEA. Dieser extreme Abfall sei die Folge von sinkenden Investitionen in den konventionellen Ölsektor als Folge des tiefen Ölpreises. Allerdings übersieht die IEA, dass die großen Ölfunde in der Welt schon vor Jahrzehnten gemacht wurden und deshalb neue Funde nur noch relativ kleine Felder sein können, die man aber nur mit hohem Aufwand ausspüren kann. Damit ist klar, auch wenn die Ölpreise wieder steigen, werden die Funde neuer Ölfelder nicht nennenswert zunehmen. Gerade einmal 5 Milliarden Barrel sind es letztes Jahr gewesen, das würde gerade einmal den Bedarf von rund 1/7 des weltweiten jährlichen Bedarfs decken.
Nun mahnt die IEA erneut, dass mehr Geld in die Exploration neuer Lagerstätten fließen müsse. Nur so könne die weltweit steigende Nachfrage nach Öl gedeckt werden. An anderen Tagen warnt die IEA aber, dass die CO2 Emissionen zu hoch seien um die Pariser Klimaschutzziele einzuhalten.
Absurd. Statt Aufzufordern in die fossile Energiegewinnung immer weiter mehr Geld zu stecken, sollte die IEA empfehlen, stärker in Erneuerbare Energien zu investieren; z.B. im erdölabhängigen Verkehrssektor viel mehr in alternative Antriebsmöglichkeiten wie Biokraftstoffe, Wasserstoff und Elektromobilität zu investieren.
Berlin, den 02. Mai 2017
Ihr Hans-Josef Fell