Infobrief 07/2016 / China plant Schließung von Kohleminen / Öl- und Gasindustrie fördern US-Wahlkampf

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Infobrief

  • China plant die Schließung von mehr als 1 000 Kohleminen in 2016
  • Öl- und Gasindustrie haben Millionen in die Wahlkampagnen der Republikaner gepumpt

China plant die Schließung von mehr als 1000 Kohleminen in 2016

China plant, im nächsten Jahr mehr als 1000 Kohleminen zu schließen. Damit würden Produktionskapazitäten von 60 Millionen Tonnen stillgelegt. Die chinesische Energieregulierungsbehörde teilte mit, dies sei Teil des Plans, das Überangebot und damit den Preisverfall in der Kohleindustrie zu bekämpfen. Aber auch Luftreinhaltung und Klimaschutz sind erklärte Ziele der chinesischen Regierung zur Verringerung der Kohlenutzung. Anfang des Monats hatte die National Energy Administration (NEA) mitgeteilt, sie wolle über die nächsten drei bis fünf Jahre 500 Millionen Tonnen Förderkapazitäten abbauen.

China ist der weltgrößte Kohlekonsument. Der Verbrauch  hat allerdings abgenommen, seit die Wirtschaft wieder langsamer wächst. Zudem wird in dem Land immer mehr auf Erneuerbare Energien gesetzt, um die Umweltverschmutzung zu verringern.

China hat angekündigt, die Genehmigungen für neue Minen-Projekte für die nächsten drei Jahre zu stoppen, um das Angebot besser zu kontrollieren.

Im letzten Jahr ließ der Angebotsüberhang den inländischen Kohlepreis um ein Drittel sinken, dieses Jahr stieg der Preis wieder.

Neben der besseren Angebotskontrolle setzt die chinesische Regierung die Schließung der Minen gezielt dafür ein, um die Umweltverschmutzung des Landes zu verringern.

Richtet man seinen Blick nach Deutschland, sind solche Aktivitäten aktuell insbesondere bei der Braunkohle nicht zu erkennen. Man muss sich fragen, wie lange die Regierung weiter so verantwortungslos handeln will. Vielleicht müssen die Menschen hierzulande auch erst mit Atemmasken herumlaufen, bis die Regierung versteht, dass wir schnell aus der Kohle aussteigen und auf 100% Erneuerbare Energien umsteigen müssen.

 

Öl- und Gasindustrie haben Millionen in die Wahlkampagnen der Republikaner gepumpt

Millionäre der fossilen Brennstoffe haben republikanische Präsidentschaftskandidaten im vergangenen Jahr mit mehr als 100 Millionen Dollar gefördert. Etwa einer von drei gespendeten Dollar an die Republikaner kam von einer megareichen Einzelperson, die ihr Vermögen den fossilen Brennstoffen verdankt. Die Personen, die im Kampf gegen den Klimawandel am meisten zu verlieren haben.

Kampagnengruppen sagten, mit den Spenden seien Fragen aufgekommen, welche Art von Einfluss die fossile Brennstoffindustrie nehmen könne, wenn die Republikaner in das Weiße Haus einzögen.

Ted Cruz, Senator des Staates Texas, gehandelt als der Mann, der Donald Trump stoppen kann, gehörte zu den größten Nutznießern: Rund 57% der Mittel, die seinem Super-Pac zukamen (das entspricht etwa 25 Millionen Dollar), kamen von Interessenvertretern der fossilen Brennstoffe. Das ergibt sich aus Unterlagen, die von Greenpeace zusammengestellt und durch den Guardian geprüft worden sind.

Cruz ist einer der größten Klimaskeptiker der Republikaner. „Ted Cruz’ vollständige Verweigerung der Wissenschaft des Klimawandels steht vollkommen im Einklang mit den Geschäftsinteressen seiner größten Geldgeber“, sagte Jesse Coleman, Greenpeace Öl- und Gas-Aktivistin. „Diese Geldgeber leugnen den Klimawandel.“

Allerdings hat auch Hillary Clinton, die demokratische Vorreiterin, 7% ihrer Mittel Spenden jener fossilen Industrie zu verdanken. Dafür ist sie bereits von ihren einstigen Rivalen Bernie Sanders und Martin O’Malley scharf kritisiert worden.

Die Ergebnisse zeigen die weitgehend unsichtbaren Machtspieler hinter den republikanischen Präsidentschaftskandidaten.

 

Berlin, den 10. März 2016

Ihr Hans-Josef Fell