Solarwette um Steckdosen-Solarmodule
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Solarwette um Steckdosen-Solarmodule
Am 1. Bensheimer Energie- und Klimaschutztag im Naturschutzzentrum an der Erlache gab es nicht nur ein buntes Programm rund um die Themen Klimaschutz und Energiewende vor Ort, sondern an der Südhessischen Bergstraße gab es nach zehn Jahren wieder eine Solarwette. Dem Sonnenflüsterer (Erhard Renz) gelang es, die Stadt Bensheim und den Regionalen Energieversorger GGEW in einen sportlichen Wettbewerb zu schicken. Worum geht es?
Die GGEW wettet mit der Stadt Bensheim, wer bis zum nächsten Energie- und Klimaschutztag 2016 die meisten Mikro-PV-Anlagen installiert hat. Da das Netzgebiet der GGEW ca. 80.000 Einwohner umfasst und die Stadt Bensheim nur mit 40.000 Einwohnern zu Buche schlägt, werden die installierten Bensheimer Mikro-PV-Anlagen verdoppelt.
Der Verlierer muss am nächsten Klimaschutztag den Wetteinsatz einlösen. Er brät „Solarspiegeleier“ und spendet an Plant for the Planet 150 Bäume!
Als Schirmherr der Wette bin ich gespannt, wer das Rennen macht und vor allem, wie viele Menschen nun mit den Steckdosenmodulen den weiteren Ausbau der PV unterstützen.
Dass bei der Installation von Steckdosenmodulen der „Stand der Technik“ zu beachten ist, versteht sich von selbst!
Das Steckdosenmodul muss folgenden Vorschriften genügen: VDE AN 4105 und die IEC 62109-2 sowie ab 2016 verlangt auch die EN 50 178, dass sich das Modul bei Netzausfall redundant (doppelte Sicherheit) und physisch (über Relais, also nicht elektronisch) vom Netz trennt!
All diese Vorschriften erfüllt die Installation und das verwendete Plug-In-System. Mit dieser innovativen Technik könnten weitere Netzbetreiber den Betrieb von Steckdosenmodulen aktiv erlauben. Menschen, die den Klimaschutz von ganz unten fördern wollen, können dieses Mikro-PV-System am eigenen Balkon sogar in einer Mietwohnung installieren. Das Netzwerk Metropolsolar trägt momentan die Anforderungen für ein Gutachten der Mikro-PV-Systeme zusammen und sucht auf diesem Weg Firmen, Sponsoren und Organisationen die solch ein Gutachten mit finanzieren würden.
Dem Beispiel Bensheim folgend könnten bundesweit ähnliche Initiativen gestartet werden, um so dem politisch verordneten Einbruch des Fotovoltaikausbaus aktiv etwas entgegen zu setzen.
Mehr Informationen gibt es auf dem Blog vom Sonnenflüsterer.
Die Steckdosenmodule spielen übrigens auch im Kinofilm „Leben mit der Energiewende“ eine große Rolle.
Berlin, den 27. Juli 2015
Ihr Hans-Josef Fell