Eine frühere Abschaltung des KKG ist möglich

Grünen-MdB Fell weist die Begründung von E.On für Notwendigkeit von AKW zurück

„Wer, wie E.On gegenüber der Schweinfurter Bundestagskandidatin Gudrun Lux, Forderungen nach einem schnelleren Abschalten des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld (KKG) mit Polemik und einem Unkenntnis-Vorwurf zurückweist, muss sich Fragen nach seinem eigenen energiewirtschaftlichen Sachverstand gefallen lassen“, so der energiepolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Hans-Josef Fell. Wenn E.On darauf hinweist, dass das KKG zur „Regelung der Netzstabilität“ eingesetzt werde, so ist das aus Sicht von Grünen-MdB Fell gerade „äußerst beunruhigend“. Die Drosselung und das Wiederhochfahren des KKG erhöhe die Sicherheitsrisiken. Fell: „Die thermischen und hydraulischen Belastungen sind dadurch einfach höher und ein alter Reaktor, wie das KKG, hat dann eben erhebliche Probleme.“ Dies habe zum Beispiel der Riss in der Kühlmittelleitung im KKG gezeigt, der ja bundesweite Schlagzeilen machte und wo die Geschäftsführung des KKG lange Zeit die Öffentlichkeit wie so oft nicht ausreichend informierte, so Fell. Durch den Lastfolgebetrieb des KKG würden solche Risiken noch verstärkt.

KKG drückt Erneuerbare Energien aus dem Netz

Regelbarkeit von Atomenergie bedeute außerdem, dass nur zwischen nur 100 % und 55 % der Leistung des KKG geregelt werden könne. Hans-Josef Fell: „Wir haben aber zeitweise so viel Sonnen- und Windstrom im Netz, dass auch das KKG abgeschaltet werden müsste.“ Auch diese gedrosselte 55%-Leistung des KKG überlaste immer wieder die Stromnetze und bedeute, dass dann Atommüll freie Stromerzeugung aus Wind und Sonne vom KKG aus dem Stromnetz gedrückt werde. Fell: „Da wir genug Strom im Netz haben und die Erneuerbare Energien schnell weiter wachsen, ist es möglich und sinnvoll, das KKG früher als im Gesetz vereinbart still zu legen. Das würde die Atomsicherheit erhöhen, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.“