Bordesholm zeigt: Vollversorgung durch Erneuerbare Energien und Speicher ist schon heute möglich

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Bordesholm zeigt: Vollversorgung durch Erneuerbare Energien und Speicher ist schon heute möglich

Am 25. April hat der Schleswig-Holsteinische Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) den neuen Batteriespeicher der Versorgungsbetriebe Bordesholm (VBB) eingeweiht. Was sich erstmal nach nicht mehr als einer Randnotiz anhört, ist für die ganze Energiebranche von höchster Bedeutung, denn:

Der aus 100% Erneuerbaren Energien gespeiste Speicher kann nicht nur innerhalb von 0,2 Millisekunden die Versorgung der gesamten Gemeinde (4000 EinwohnerInnen) übernehmen, sondern soll jährlich 1 Millionen Euro Umsatz und 200.000 Euro Reingewinn einbringen.

VBB-Direktor Frank Günther hatte dieses landesweite Pionierprojekt seit Jahren vorangetrieben. Nun er zeigt denjenigen, die es immer noch nicht glauben wollen, dass 100% Erneuerbare Energien Versorgungssicherheit schaffen und gleichzeitig wirtschaftlich sein können. Günther ist als Unternehmer und jahrelanger Verfechter der Umstellung auf 100% Erneuerbare ist auch einer der Protagonisten im Film „Power To Change – Die Energierebellion“.

Besonders interessant an seinem Projekt ist die Tatsache, dass Bordesholm durch diese „Insellösung“ komplett energieautark werden könnte und somit bundesweit eine Vorreiterrolle übernimmt. Die VBB zeigen damit, dass Erneuerbare in Kombination mit Batteriespeicher bereits heute in der Lage sind Energiesicherheit zu schaffen, und das dezentral, ohne auf landesweite oder bundesweite Versorgungsnetze zugreifen zu müssen.

Bereits heute deckt die Gemeinde 100% seines Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien, davon 80% aus regionalen Quellen. Bordesholm ist also bereits auf mehreren Ebenen weiter als die meisten anderen Städte und Gemeinden in Deutschland. Die VBB beweisen Eindrucksvoll, dass ein konsequenter Ausbau der Erneuerbaren mitsamt den benötigten Speicherkapazitäten heute schon möglich und wirtschaftlich gewinnbringend sein kann, ohne die Energiesicherheit auch nur ansatzweise zu gefährden.

Hammelburg, 29. April 2019

Ihr Hans-Josef Fell