Energiepolitische Halbzeitbilanz der Großen Koalition
Die erste Hälfte der Regierungszeit der Großen Koalition ist fast vorüber. Sie war in der Ener- giepolitik weitgehend von Stillstand geprägt. Minister Gabriel betreibt bisher eine Politik der starken Worte, aber ruhenden Hand. Hin und wieder gibt es zur Freude des Umweltministers einen Vorstoß für die Atomenergie von Wirt- schaftsminister Glos oder seitens der Energie- wirtschaft. Minister Gabriel kann dann medien- und publikumswirksam den jeweiligen Vorstoß abwehren. Den wenigsten Betrachtern dürfte bei diesen Spielchen bewusst sein, dass die Atomenergie weltweit gerade mal zu 2,5 % zur Deckung des Weltenergiebedarfs beiträgt und die sieben alten aktuell umkämpften deutschen Atomkraftwerke hierzulande nur unter 2 % des gesamten Energiebedarfs abdecken! Zum Teil aus Ratlosigkeit, zum Teil aber auch um die eigene Handlungsunfähigkeit zu kaschieren, hatte die Bundeskanzlerin Energiegipfel einbe- rufen, die aber keine Ergebnisse brachten.