„Stromerzeugung im Jahr 2016“ – Ausbremsen der Erneuerbaren Energien zeigt Wirkung

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„Stromerzeugung im Jahr 2016“ – Ausbremsen der Erneuerbaren Energien zeigt Wirkung

Atomausstieg mit Klimaschutz wird immer schwerer. 

Das Fraunhofer ISE hat den Bericht „Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2016“ veröffentlicht. Darin wird die Stromerzeugung aus den verschiedenen Energiequellen in 2016 dargestellt.

Der Bericht zeigt deutlich, dass die Ausbremsungsstrategie der Bundesregierung nun ihre Wirkung zeigt: Die Ökostromproduktion stagniert. Dies lässt sich auf den geringen Ausbau der PV, die Abregelung von Windkraftanlagen bei Netzengpässen und ein sonnen- und windschwaches Jahr zurückführen. Der relativ geringe Zubau konnte gerade einmal die schlechteren Solar- und Windangebote im Jahre 2016 gegenüber 2015 ausgleichen, sodass der Anteil annähernd gleichblieb. Insgesamt betrug der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch in 2016 nun 34%. Von 2014 bis 2015 stieg der Anteil von 27 auf 32% erheblich schneller“

Die Ökostromerzeugung in absoluten Zahlen liegt mit 186 TWh im Jahre 2016 nur geringfügig über den 183 TWh aus dem Jahre 2015. Bleibt es bei solch kleinen Trippelschritten des Ökostromausbaus in den kommenden Jahren, dann wird es bis 2022 keinen Atomausstieg mit Erneuerbaren Energien ohne neue fossile Kraftwerke geben können, denn die Atomkraftwerke lieferten 2016 immer noch 80 TWh.

Die Stromerzeugung aus Kohle- und Kernkraftwerken hat zwar leicht abgenommen; Gaskraftwerke allerdings haben knapp 44% mehr Strom erzeugt als noch in 2015. Niedrige Gaspreise haben dazu sicher ihren Teil beigetragen.

Damit konnten die energiebedingten CO2-Emissionen wieder nicht gesenkt werden. Sie stiegen sogar in 2016 im Vergleich zu 2015 weiter an, um 0,9 %. Unter anderem auch wegen eines größeren Wärmebedarfs in 2016 und einer höherer Erdgasverstromung. Damit wird klar, dass die Bundesregierung weder die eigenen unzulänglichen Klimaschutzziele, geschweige denn die vereinbarten von Paris erreichen kann. Es wird auch klar, dass der Umstieg auf das angeblich klimaschonendere Erdgas keinen Klimaschutz bedeutet. Emissionen können nur durch einen ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren Energien im Strom- und Wärmebereich und gleichzeitige Anreize in Energieeffizenz gesenkt werden. Und wenn die Bundesregierung nicht bald einlenkt und sinnvolle Instrumente fördert, wird es zu spät sein.

 

Berlin, den 09. Januar 2017

Ihr Hans-Josef Fell