Strohhäuser: Ein Beitrag für den Klimaschutz und gesundes Bauen

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Strohhäuser: Ein Beitrag für den Klimaschutz und gesundes Bauen

Der Bausektor leistet einen nicht unerheblichen Beitrag zu schädlichen Klimagasemissionen. Etwa 5% des weltweiten CO2 Ausstoßes gehen auf die Herstellung von Beton zurück (Fell, Globale Abkühlung, S. 79).

Das CO2, das bei der Zementherstellung freigesetzt wird, kann aber nicht durch die Umstellung auf Erneuerbare Energien reduziert werden. Daher sind alternative Baumaterialen erforderlich. Viele alte traditionelle Bauweisen wie Holz- und Lehmbau erleben momentan eine Renaissance und sind aktiver Klimaschutz. Auch im Betonbau gibt es vielversprechende Innovationen, zum Beispiel Textilbeton, die erheblich zum Klimaschutz beitragen können, aber immer noch nicht zum Durchbruch kommen.

Unter anderem durch meinen politischen Anstoß vor Jahren gewinnt auch der Bau von Strohhäusern immer mehr Popularität. Inzwischen gibt es sogar einen Fachverband für den Bau von Strohhäusern, der das Wissen in Seminaren vermittelt.

Eine wunderbare moderne Architektur mit gesundem Wohnkomfort zeichnet die Strohballenbauweise aus. Das Stroh als Kohlenstoffsenke hilft, das Klima zu schützen, gleichzeitig dämmt es. Der Sorge vieler Menschen, Stroh sei leicht entflammbar, darf an dieser Stelle widersprochen werden: Da die Strohballen eng gebunden sind, wird die Sauerstoffzufuhr unterbunden. Das verbaute Stroh gilt nur noch als normalentflammbar. Wird dann die Oberfläche noch fachgerecht verkleidet, wird ein noch höherer Flammenwiderstand erreicht. Diese (luftdichte) Verkleidung sorgt nebenbei noch dafür, dass kleine Nager und Ungeziefer nicht eindringen können.

Wer also für den Neubau eines Hauses einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Wohngesundheit haben will, sollte ein Strohhaus ernsthaft in Erwägung ziehen.

 

Berlin, den 31. März 2016

Ihr Hans-Josef Fell