Infobrief 18/2015 | Kritik an Kopernikus-Projekten | Offener Brief: Fracking verbieten | Analyse zur Flüchtlingskrise

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Infobrief 18/2015 | Kritik an Kopernikus-Projekten | Offener Brief: Fracking verbieten | Analyse zur Flüchtlingskrise

  • Kritik an den Kopernikus-Projekten für die Energiewende
  • Offener Brief: Fracking verbieten, Klima schützen, Energiewende voranbringen
  • Analyse von Hans-Josef Fell zur Flüchtlingskrise

Kopernikus-Forschungsprojekte geben keine Unterstützung für Bürgerenergiewende 

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung startete letzte Woche, gemäß eigener Aussage, seine größte Forschungsinitiative zur Energiewende. Mit dem gestarteten Projekt sollen Wissenschaft, Industrie und Anwender gemeinsam zukunftsfähige Energiesysteme und –konzepte entwickeln. So weit, so gut.

Aus der Bekanntmachung wird jedoch ersichtlich, dass mit dem Projekt Bestandsschutz betrieben wird und die Ziele der Bundesregierung gestärkt werden sollen, welche im Jahr 2050 immer noch 40% fossile Energien im gesamten Energiesektor vorsehen. Das Zusammenspiel mit der konventionellen Energie soll somit bestehen bleiben, ja ist in einigen Programmpunkten sogar Auflage. Von einer Forschungsunterstützung für 100%-EE-Projekte kann nicht die Rede sein.

Berücksichtigung finden nur Akteure, die ausreichende Kapazitäten im Bereich Forschung und Entwicklung aufweisen. Somit sind innovationskräftige kleine bis mittlere Unternehmen und Startups von der Forschungsförderung ausgeschlossen. Demgegenüber gelangen große Konzerne, die in der Vergangenheit kaum mit Ideen für die Energiewende glänzten, einfach an die Fördermittel.

Leider ist die eingeschlagene Richtung kaum erstaunlich, ist doch gerade das Leitungskollegium des Forschungsforums Energiewende sehr industrienah besetzt und Vertreter der Bürgerenergiewende sowie der Branche EE fehlen komplett. Dies obwohl ein Großteil der Investitionen in Erneuerbare Energien von neuen Akteuren aus der Zivilgesellschaft getätigt werden.

Wie wenig das Forschungsforum die gesellschaftliche Dynamik verstanden hat, zeigt die Acatech-Studie. Da steht: „Dabei ist klar zwischen Zielen und Maßnahmen zu unterscheiden. Beispielsweise ist der Ausbau der erneuerbaren Energien kein Ziel an sich, sondern eine Maßnahme, um den Klimaschutz zu verbessern.“

Das BMBF hat an anderer Stelle ein wichtiges Forschungsprojekt ausgerufen: Fona soll herausfinden, wie die Gesetzesänderung der Bundesregierung in der Gesellschaft wirkt. Das Ergebnis ist entlarvend: Die politischen Gesetzesänderungen wirken sich demotivierend und geschäftsschädigend auf die vielen Akteure aus. Die Verunsicherung ist groß, die Befürchtung, dass die Bürgerenergiewende gestoppt wird ebenfalls. Diese Erkenntnisse nützen aber leider offensichtlich nichts, wenn die Bundesregierung sie ignoriert und keine Konsequenzen daraus zieht.

Den Artikel finden Sie hier.

Link zur Kopernikus Ausschreibung

 

Offener Brief: Fracking verbieten, Klima schützen, Energiewende voranbringen 

Die Verhandlungen im Bundestag über das Fracking-Regelungspaket sollen nach der Sommerpause wieder aufgenommen werden. Bürgergesellschaften sehen sich deshalb veranlasst, sich in einem offenen Brief an die verantwortlichen Bundestagsabgeordneten zuwenden und sich gegen Fracking auf deutschem Boden auszusprechen.

Die Verabschiedung des Fracking-Gesetzespakets würde das Zeitalter der klimaschädlichen fossilen Energien nicht nur künstlich verlängern, sondern enthält auch keinen ausreichenden Schutz vor Verunreinigung von Boden, Trink- und Grundwasser.

Der Brief, der unter anderem auch von der Energy Watch Group mitgetragen wird, weist auch daraufhin, dass Fracking in Deutschland arbeitsmarktpolitisch keine spürbaren positiven Wirkungen erwarten lässt und Arbeitsplätze in anderen Branchen eher gefährdet.

Den Brief finden Sie hier.

 

Analyse von Hans-Josef Fell zur Flüchtlingskrise

Hier finden Sie meine Video-Analyse zur Flüchtlingskrise

 

Berlin, den 25. September 2015

Ihr Hans-Josef Fell