Erneuerbare Energien und Stromtrassen für Energiewende notwendig

Pressemitteilung

 

Erneuerbare Energien und Stromtrassen für Energiewende notwendig

Hans-Josef Fell kritisiert Bund Naturschutz für dessen Kampf gegen Stromtrassen

München/Hammelburg, 11. August 2016 – Hans-Josef Fell, ehemaliger Grünen-MdB und Präsident der Energy Watch Group, kritisiert den Bund Naturschutz (BN) für dessen Kampf gegen neue Stromtrassen in Bayern. „Wer gegen Süd-Link vor Ort mobil macht, gefährdet Atomausstieg, Energiewende und Klimaschutz in Bayern.“ Fell fordert stattdessen von BN und regionalen Bürgerinitiativen gegen Stromtrassen, sich mehr für den Ausbau der Erneuerbaren Energien stark zu machen. Hans-Josef Fell: „Wo bleibt die ‘Mobilmachung‘ des BN und der Initiativen für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und für wirksame Effizienzmaßnahmen und gegen die Verhinderungspolitik der Bayerischen Staatsregierung?“. Die Staatsregierung und die CSU-Abgeordneten in Land und Bund hätten mit den Verschlechterungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Berlin und mit der 10-H Windkraft-Abstandsregelung in Bayern den Ausbau der Erneuerbaren Energien faktisch zum Erliegen gebracht. Umso dringender bräuchte es den wirksamen Einsatz des BN auf allen Ebenen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, für mehr Ökostrom in den Netzen und gegen die politischen Blockaden der CSU, so Fell.

„Mit einer Kampagne gegen Stromtrassen wird kein einziges neues Windrad gebaut, keine neue Photovoltaik-Freiflächenanlage, keine neue Biogasanlage, kein einziges neues Wasserrad“, so der Präsident der Energy Watch Group. Seit Jahresbeginn 2016 wurde in Bayern kein einziger Antrag auf ein neues Windrad mehr genehmigt, der Ausbau der Solarenergie ist auf einem historischen Tiefpunkt seit Mitte des letzten Jahrzehnts, Wasserkraft, Geothermie und Bioenergien erleben ebenfalls einen weitgehenden Stillstand des Ausbaus. Fell: „Mit dem faktischen Stillstand des Ausbaus der Erneuerbaren Energien lassen sich die immer noch knapp 40% Atomstromanteil in Bayern bis 2022 nicht ersetzen.“

Fell fordert mehr Engagement für Erneuerbare Energien

Während sich in der Rhön viele Initiativen gegen Stromtrassen engagieren, gäbe es immer weniger Initiativen und Engagierte für einen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Fell: „Es reicht eben nicht von der dezentralen Energiewende zu reden, sondern sie muss vor Ort erkämpft und durchgesetzt werden, heute mehr denn je.“ Gerade eine erfolgreiche dezentrale Energiewende mit hundert Prozent Strom aus Erneuerbaren Energien benötigt den überregionalen Ausgleich mit neuen Stromtrassen, „denn insbesondere in den winterlichen Dunkelflautenzeiten benötigen wir einen überregionalen Stromausgleich – mit Stromspeichern allein ist das nicht abzudecken“, so Fell.

Dank neuer Techniken könnten heute Stromleitungen kostengünstig so unter die Erde verlegt werden, dass landschaftliche Eingriffe auf wenige Meter breite Trassen reduziert werden könnten. Grünen-Politiker Fell: „Gerade dafür sollte sich der BN stark machen, damit nicht die von der Bundesnetzagentur und Netzbetreibern favorisierten 80 Meter-Schneisen, schlimmstenfalls noch mit Hochspannungsmasten, verwirklicht werden, die dann tatsächlich für das Biosphärenreservat Rhön und andere Regionen in Bayern große Eingriffe bedeuten würden.“