20-jähriges Jubiläum des Nuclear-Free Future Award (NFFA) für herausragendes Engagement gegen Atomkraft

Liebe Leserinnen und Leser,

20-jähriges Jubiläum des Nuclear-Free Future Award (NFFA) für herausragendes Engagement gegen Atomkraft

Gestern wurde in Salzburg das 20-jährige Jubiläum des Nuclear-Free Future Award (NFFA) gefeiert. Die Stadt Salzburg, die Teil der weltweiten Organisation „Bürgermeister für den Frieden“ ist und sich 2005 zu einer atomwaffenfreien Zone erklärte, verlieh den Preis für Antiatom-Aktivisten vor 20 Jahren das erste Mal. „Das Atomzeitalter wurde von Menschen begonnen. Es kann deshalb auch nur von Menschen beendet werden.“ sagte Bernhard Auinger, stellvertretender Bürgermeister der Stadt, bei seiner gestrigen Rede auf der Preisverleihung.

Innerhalb der letzten 20 Jahre wurden knapp 100 Aktivisten aus aller Welt mit dem Award ausgezeichnet und dadurch mit einem Preisgeld für ihre Arbeit unterstützt.

Auch wenn in Deutschland der Atomausstieg inzwischen beschlossene Sache ist, gibt es immer wieder, und verstärkt in letzter Zeit, Forderungen nach einer erneuten Laufzeitverlängerung. Auch wenn die Nutzung der Atomkraft insgesamt in der Welt am Zurückgehen ist, so läuft an manchen Orten der Welt der Ausbau der Atomkraft, und damit teilweise auch von Atomwaffen, noch weiter an.

Deshalb ist es so wichtig, die Anti-Atom-Aktivisten, die sich weltweit für den Atomausstieg, und damit auch für Klimaschutz und Frieden einsetzen, herauszuheben und zu ehren.

Auch ich habe ja 2001 den NFFA erhalten und freue mich sehr darüber, mit vielen inspirierenden Persönlichkeiten, die Herausragendes für unsere Gesellschaft leisten, in einer Reihe zu stehen. Besonders inspiriert hat mich dieses Jahr Karipbek Kuyukov aus Kasachsten. Der für seine aufrüttelnden, mundgemalten Mahn-Bilder bekannte Künstler kam als Folge der Strahlenbelastung durch die Atombombentests in Semipalatinsk ohne Arme auf die Welt. Er widmet sein Leben und seine Kunst dem Ziel, „dass niemand mehr unter den schrecklichen Folgen atomarer Waffenproduktion und Waffeneinsatzes zu leiden“ hat.

Gemeinsam mit Preisträger Karipbek Kuyukov und Claus Biegert, NFFA

Außerdem ausgezeichnet wurden die Britin Linda Walker für ihren Einsatz für Kinder aus verstrahlten Regionen in Weißrussland (Chernobyl’s Children), der Australier Jeffrey Lee für den Widerstand in seiner Heimat Koongarra gegen den Uran- Abbau und den Zugriff des französischen Atomkonzerns Areva, Didier und Paulette Anger für ihr jahrzehntelanges Engagement gegen Atomkraft in Frankreich, sowie Peter Weish für sein Lebenswerk für die österreichische Anti-Atom-Bewegung.

 

Hammelburg, den 25. Oktober 2018

Ihr Hans-Josef Fell